Dienstag, 8. Januar 2019

Der Garten im Jahr 2018

Im Januar und im Februar habe ich noch Gartenposts geschrieben, daher starte ich im

März
Ich bekomme Steine geschenkt und baue die beiden Kräuterbeete in den großen Schubladen um. Das eckige Beet im Hintergrund war einmal das Bett zu den Schubladen.

vorher...

... und nachher

Im April ist Pflanzzeit. Bis auf die Kartoffeln wird alles unter Netzen ausgesät oder mit aufgeschnittenen Flaschen geschützt. 



Noch dürfen diese kleinen Damen nämlich frei herumlaufen. Sie buddeln alles aus, wenn man nicht aufpasst. Ab Mai müssen sie dann in ihrem großen Gehege bleiben.

Lieblingstulpen

Mai
Drei Jahre liegen zwischen diesen beiden Bildern unseres Weidendoms:

März 2015

Mai 2018
Ab jetzt werde ich immer wieder mit der Heckenschere am Dom herumschneiden, damit er rund bleibt. Und die Mülltonnen sind nur noch vom Eingang her zu sehen. Yessss.

Juni

Die Tür des abgerissenen Hauses zieht in den Garten um. Lange haben wir gezögert und diskutiert, ob überhaupt und wenn ja, wo die Tür stehen soll - und dann macht es auf einmal "Klick": Wir haben den perfekten Ort gefunden.


Wärme und Sonne. Es gibt Erdbeeren im Überfluss...


... eine spektakuläre Rosenblüte...



... und auch meine Lieblingsblumen blühen so schön wie noch nie:


Juli

In diesem Sommer gibt es keinen Mehltau an den Monarden und ich koche viel leckeren Tee daraus:


August

Als wir aus dem Urlaub kommen, erwarten wir einen vertrockneten Garten. Stattdessen empfängt uns ein grüner Dschungel. Der Schwager hat das Gemüse liebevoll gegossen, und die Lage am feuchten Bach hat die Blumen gerettet. Unser Hausbrunnen führt bis zum Schluss der Trockenheit Wasser - wir haben wirklich Glück gehabt in diesem Dürresommer und sind dankbar für eine reiche Ernte.




September

Im Gartenverein am Ende der Straße ist ein kleines "Pottstück" freigeworden. Da ich schon länger Mitglied bin und auf der Warteliste vorne stehe, wage ich es. Ob ich mich mit meinem "Acker" übernommen habe, wird sich zeigen.

Mein "Acker". Hier sollen Kartoffeln und alle Gemüse wachsen, die viel Platz beanspruchen oder gern von den Hühnern gefressen werden. Zwiebeln zum Beispiel.

Zum Acker gehören auch dieses winzige Hüttchen und zwei Apfelbäume.

Oktober

Dieser Herbst ist ein einziges Leuchten, ein träger Sommer, der nicht gehen will. Das macht Angst und bringt uns allen ins Bewusstsein, wie wir die Erde zerstören mit unserem "Immer mehr".
Im Garten aber schwelgen wir in Farben.




November

Kein Schlagregen hat in diesem Jahr die Pflanzen niedergedrückt. Alte Blütenstände und Gräser - an manchen Ecken sieht der Garten nun aus wie ein Buch über die Gartenkunst von Piet Oudolf. 



Dezember

Die Barnevelder-Mädchen Antje und Beatrix kommen zu uns. Noch können sie problemlos fliegen, ignorieren den Hühnerzaun, jagen die Eichhörnchen und balgen sich wie Kinder. Wenn sie erwachsen sind (was man daran sieht, dass sie einen Kamm bekommen), werden sie hoffentlich behäbiger und wunderbar schokoladenbraune Eier legen.



Ernte 2018
(6 Beete 1,2 x 4 m, 6 Tomatenpflanzen, Obststräucher, junger Quittenbaum, Spindel-Apfelbaum):

2,4 kg rote Johannisbeeren
2,6 kg schwarze Johannisbeeren
17 Salatgurken
2 Mahlzeiten Erbsen (und viele Erbsen direkt von der Pflanze in den Mund)
9 kg grüne Bohnen
17 kg Tomaten
10 kg Äpfel "Rebella"
8 Paprika
31 kg Kartoffeln Linda
13 kg Kartoffeln Rote Emmalie
3 kg Schalotten
15 kg Quitten
Weiße Johannisbeeren, Erdbeeren, Möhren, Salate, Mangold, Gemüsefenchel, Chicoree, Zwiebeln und Kräuter ohne Wiegen.

Und nun ist aber mal gut mit Jahresrückblicken. Hallo 2019!

Sonntag, 6. Januar 2019

Noch ein Blick zurück - 2018 in Strick

In diesem Jahr habe ich mich mal wieder an einem Design festgefressen und sogar gleich dreimal gestrickt: Cross my heart von Drops.

Als ich die Jacke bei einer Frau im Bioladen sah, war ich schockverliebt! Wie sich bald herausstellte: Das war das perfekte Projekt für den heißen Sommer! Die Jacke wird in vier Teilen gearbeitet, man hat also nie zuviel warmes Gestrick auf dem Schoß :-)
Zudem sieht die fertige Jacke zwar spektakulär aus, ist aber eigentlich mindless knitting, wenn man den Bogen einmal raushat. Also prima bei 30 Grad im Gartenstuhl oder auf Reisen.

Version 1 habe ich nahezu nach Anleitung gestrickt, allerdings mit eigenem Garn: Lifestyle von Zitron und eine Bouretteseide, beides mit Schachtelhalm gefärbt.


Wichtig ist, dass man zwei Garne verwendet, die sich farblich deutlich unterscheiden. Besonders schön sieht es aus, wenn eines der Garne mehrfarbig ist. Hier zum Beispiel ist die Bouretteseide dreifarbig, die Lifestyle schlicht grün.

Version 1

So einfach und trotzdem so genial! Auf dem Rücken treffen die schrägen Flächen wieder aufeinander:


Die kurzen Ärmel werden einfach mit angestrickt:


Das Original von Drops hat vorne eine Knopfleiste, aber ich wollte einen I-Cord als Abschluss und finde zudem, dass ein einziger Knopf noch stimmiger aussieht:


Freundin Hanne war ebenso begeistert wie ich und wünschte sich gleich eine solches Stück zum Geburtstag. Damit die Jacke ganzjährig getragen werden kann, habe ich diesmal die Ärmel weggelassen und eine Weste draus gemacht. Ich finde es immer etwas seltsam, wenn unter kurzen Strickärmeln noch ein langärmeliges Shirt herausguckt.

Version 2 für Hanne


Der I-Cord ist aus einem kleinen Extraknäuel des gemusterten Garns. So kann man den I-Cord gleich mit dranstricken und bekommt die hübschen regelmäßigen Farbwechsel.  Die Garne sind wieder Lifestyle einfarbig und ein gut abgehangenes Garn unbekannter Herkunft. Gefärbt habe ich mit Indigo und Cochenille.

Detail - verkürzte Reihen und nur rechte Maschen
Während ich Version 2 strickte, wurde mir klar, dass ich ebenfalls dringend eine Beerenweste brauchte. Von dem bunten Garn war noch genug da, als Kombigarn nahm ich diesmal Seidenstraße von Zitron, das ich mit Lac Dye gefärbt hatte. Und da die Seidenstraße unfassbar ergiebig ist, reichte es sogar knapp für lange Ärmel:

Version 3

Ha - die perfekte Verwendung für einen vor Urzeiten spontan gekauften Knopf!


Das mit den langen Ärmeln wurde dann doch ganz schön knapp. Als die Seidenstraße zuende war, habe ich mit dem allerletzten Fitzel des bunten Garns ergänzt und finde die beiden unterschiedlichen Ärmel inzwischen richtig cool.
Ich hatte allerdings damit gerechnet, dass der Seidenanteil in der Seidenstraße dafür sorgen würde, dass die Ärmel mit der Zeit länger würden. Aber Herr Zitron, dieser unbegreifliche Garnzauberer, hat es hinbekommen, dass das Garn absolut formstabil bleibt. Und federleicht ist und dabei wunderschön glänzt. Hachz.

Fazit: Eine tolle Strickidee für alle, die am liebsten nur rechte Maschen stricken. Auch beim dritten Mal in Folge war das kein bisschen langweilig. Eine Kombi aus zwei selbstgesponnenen Garnen kann ich mir auch gut vorstellen. Oder ein Hightwist und ein Flauschgarn? Lochreihen im Wechsel mit Rippen? Und auch das Thema Dreiecke aus verkürzten Reihen könnte man weiter ausloten. Ihr seht: Da geht noch was...

Freitag, 4. Januar 2019

Ein Blick zurück - 2018 in Stoff

Gute Güte- schon so lange her seit dem letzten Post! Dabei war 2018 genauso bunt, kreativ und ertragreich wie die letzten Jahre. Dass es kein fertiges Stück bis ins Blog geschafft hat, liegt am langen Sommer und auch daran, dass ich zunehmend unsicher bin, wie ich mit dem Thema Fotografie umgehen soll. Natürlich benötigt ein Kreativblog Bilder.
Aber: Die Instagramästhetik mit ihren Blütenköpfen, die sich kunstvoll und wie zufällig an perfekt ausgeleuchtete Wollstränge schmiegen, die Profi-Fotostrecken der bekannteren Blogs, die jedes neu genähte Teil wie in einem Magazin in Szene setzen - das sind inzwischen die Maßstäbe für die Bildgestaltung. Ich erfreue mich natürlich an richtig guten Bildern. Aber ich weiß auch, wieviel Aufwand in solchen Inszenierungen steckt und bin nicht bereit, dafür Zeit zu investieren. Aber deshalb das Blog aufgeben?
Ich will versuchen, mich von der Perfektion anderer nicht einschüchtern zu lassen. In diesem Blog geht es um textile Ideen und Anleitungen und die Dokumentation von Reinfällen und Erfolgen. Ich knipse hier nur, und das wird auch so bleiben.


Wenn ich also einem Dackelfreund einen Schlafanzug nähe (den er übrigens so sehr liebt, dass ich nun einen zweiten nähen darf), dann sieht das Foto dazu einfach so aus:


Schlafanzüge gehen immer, Schlafanzüge sind Alltagsnähen. Zuschneiden, rattatattata, fertig zum Anziehen. Und es gibt eigentlich überhaupt keinen Grund, sie zu kaufen. Die sind so schnell genäht, verzeihen nahezu jeden Anfängerfehler und gelingen immer. Und ich finde, sie rechnen sich tatsächlich auch finanziell, selbst wenn man Biostoffe verarbeitet. Denn Schlafanzüge aus wirklich guten, langlebigen Stoffen gibt es nicht beim Discounter (naja, und welche mit Dackeln sowieso nicht). Für das Geld, das ein Markenschlafanzug kostet, kann ich guten Stoff und Garn für zwei kaufen und auch noch für die jeweils perfekte Passform garantieren.

Den kostenlosen Schnitt der Pyjamahose habe ich hier gefunden:
https://blog.bernina.com/de/2014/07/naehanleitung-pyjamahose-mit-schnittmuster/
Für das Oberteil habe ich auf den Schnitt Sleepy zurück gegriffen. Da ist übrigens auch eine Hose dabei.

Auch das lange dünne Pubertier liebt die kuscheligen Hosen aus mütterlicher Produktion, denn die haben die perfekte Beinlänge und rutschen trotzdem nicht (im Gegensatz zur Konfektionsware, bei der zu sehr langen Beinen anscheinend immer auch ein Bauch gehört). Das Pubertier trägt dazu gekaufte T-Shirts mit coolen Sprüchen drauf, damit es nicht so "selbstgenäht" aussieht. Das ist doch ein guter Kompromiss.

Von einer Kollegin habe ich ein paar Reststoffe bekommen, dieser hier hatte es mir sofort angetan. Da es nur ein kleines Stück war, habe ich nach bewährter Art mit einem schlichten Kombistoff eine Fannie von Schnittreif gestückelt und im heißen Sommer viel getragen:


Apropos Reste: Das Geburtstagsgeschenk für Diana war auch nur ein Rest. Irgendwo hatte ich noch ein Stückchen "Liike" ergattert, das für eine Lupita gerade gereicht hat:


Das größte Projekt des Jahres war das Nest für die kleine Fenja, daraus mache ich noch einen Extrapost.
Hier sieht man schon einmal die ganze Pracht: Nest, gefilzte Matratze mit Bezug, Ersatzbezug:



Insgesamt dreimal entstand eine Frau Aiko . Ich bin diesem Schnitt völlig verfallen. Die Bluse sitzt immer gut, eignet sich für viele Stoffe. lässt sich mit Hosen und Röcken kombinieren, wirkt je nach Stoff gemütlich oder ausgehfein, hat vernünftige Taschen, hachz....

Ecoprint-Bouretteseide. Der beste Stoff, wenn es heiß ist.
Die pinken Punkte auf der Bouretteseide habe ich mit Cochenille erzielt, die anderen verwendeten Farbstoffe habe ich inzwischen vergessen. Der Stoff hatte nämlich lange auf einen passenden Schnitt warten müssen. Frau Aiko ist perfekt dafür.

Die Büroversion. Viele Schwalben machen anscheinend einen heißen Sommer

Und hier - klassich japanisch - aus indigogefärbter Baumwolle, die in einem früheren Leben mal ein Bettlaken war:


Detail - dieser Schnitt passt wunderbar zur wolkigen Färbung

Zum japanisch anmutenden Schnitt passt natürlich auch ein bissche Sashiko-Stickerei. Wer auf dem oberen Bild genau hinsieht, erkennt die fertig bestickte Tasche. Es gibt noch mehr zu sehen, aber auch das wird in einem Extrapost gewürdigt.

Zum Jahresende habe ich einen weiteren Lieblingsschnitt entdeckt: Scarlett von pattydoo.
Ein Tragefoto gibt es von meiner ersten Scarlett leider nicht, aber das hole ich bei der nächsten nach. Das Shirt sitzt richtig gut, und der Wassserfallausschnitt macht ein schönes Dekolleté, ist dabei aber hoch genug, um nicht zuviel Einsicht zu gewähren. Ich habe dann gleich drei Scarletts als Weihnachtsgeschenke genäht:


Der guten Ordnung wegen noch der übliche Hinweis: Dieser Post enthält nach den Vorgaben der  DSGVO Werbung, da ich auf Produktnamen und Bezugsquellen verlinke. Das mache ich nicht für Geld und Ehre, sondern aus purer Begeisterung und weil sich das nun mal im Netz so gehört.