Freitag, 4. Januar 2019

Ein Blick zurück - 2018 in Stoff

Gute Güte- schon so lange her seit dem letzten Post! Dabei war 2018 genauso bunt, kreativ und ertragreich wie die letzten Jahre. Dass es kein fertiges Stück bis ins Blog geschafft hat, liegt am langen Sommer und auch daran, dass ich zunehmend unsicher bin, wie ich mit dem Thema Fotografie umgehen soll. Natürlich benötigt ein Kreativblog Bilder.
Aber: Die Instagramästhetik mit ihren Blütenköpfen, die sich kunstvoll und wie zufällig an perfekt ausgeleuchtete Wollstränge schmiegen, die Profi-Fotostrecken der bekannteren Blogs, die jedes neu genähte Teil wie in einem Magazin in Szene setzen - das sind inzwischen die Maßstäbe für die Bildgestaltung. Ich erfreue mich natürlich an richtig guten Bildern. Aber ich weiß auch, wieviel Aufwand in solchen Inszenierungen steckt und bin nicht bereit, dafür Zeit zu investieren. Aber deshalb das Blog aufgeben?
Ich will versuchen, mich von der Perfektion anderer nicht einschüchtern zu lassen. In diesem Blog geht es um textile Ideen und Anleitungen und die Dokumentation von Reinfällen und Erfolgen. Ich knipse hier nur, und das wird auch so bleiben.


Wenn ich also einem Dackelfreund einen Schlafanzug nähe (den er übrigens so sehr liebt, dass ich nun einen zweiten nähen darf), dann sieht das Foto dazu einfach so aus:


Schlafanzüge gehen immer, Schlafanzüge sind Alltagsnähen. Zuschneiden, rattatattata, fertig zum Anziehen. Und es gibt eigentlich überhaupt keinen Grund, sie zu kaufen. Die sind so schnell genäht, verzeihen nahezu jeden Anfängerfehler und gelingen immer. Und ich finde, sie rechnen sich tatsächlich auch finanziell, selbst wenn man Biostoffe verarbeitet. Denn Schlafanzüge aus wirklich guten, langlebigen Stoffen gibt es nicht beim Discounter (naja, und welche mit Dackeln sowieso nicht). Für das Geld, das ein Markenschlafanzug kostet, kann ich guten Stoff und Garn für zwei kaufen und auch noch für die jeweils perfekte Passform garantieren.

Den kostenlosen Schnitt der Pyjamahose habe ich hier gefunden:
https://blog.bernina.com/de/2014/07/naehanleitung-pyjamahose-mit-schnittmuster/
Für das Oberteil habe ich auf den Schnitt Sleepy zurück gegriffen. Da ist übrigens auch eine Hose dabei.

Auch das lange dünne Pubertier liebt die kuscheligen Hosen aus mütterlicher Produktion, denn die haben die perfekte Beinlänge und rutschen trotzdem nicht (im Gegensatz zur Konfektionsware, bei der zu sehr langen Beinen anscheinend immer auch ein Bauch gehört). Das Pubertier trägt dazu gekaufte T-Shirts mit coolen Sprüchen drauf, damit es nicht so "selbstgenäht" aussieht. Das ist doch ein guter Kompromiss.

Von einer Kollegin habe ich ein paar Reststoffe bekommen, dieser hier hatte es mir sofort angetan. Da es nur ein kleines Stück war, habe ich nach bewährter Art mit einem schlichten Kombistoff eine Fannie von Schnittreif gestückelt und im heißen Sommer viel getragen:


Apropos Reste: Das Geburtstagsgeschenk für Diana war auch nur ein Rest. Irgendwo hatte ich noch ein Stückchen "Liike" ergattert, das für eine Lupita gerade gereicht hat:


Das größte Projekt des Jahres war das Nest für die kleine Fenja, daraus mache ich noch einen Extrapost.
Hier sieht man schon einmal die ganze Pracht: Nest, gefilzte Matratze mit Bezug, Ersatzbezug:



Insgesamt dreimal entstand eine Frau Aiko . Ich bin diesem Schnitt völlig verfallen. Die Bluse sitzt immer gut, eignet sich für viele Stoffe. lässt sich mit Hosen und Röcken kombinieren, wirkt je nach Stoff gemütlich oder ausgehfein, hat vernünftige Taschen, hachz....

Ecoprint-Bouretteseide. Der beste Stoff, wenn es heiß ist.
Die pinken Punkte auf der Bouretteseide habe ich mit Cochenille erzielt, die anderen verwendeten Farbstoffe habe ich inzwischen vergessen. Der Stoff hatte nämlich lange auf einen passenden Schnitt warten müssen. Frau Aiko ist perfekt dafür.

Die Büroversion. Viele Schwalben machen anscheinend einen heißen Sommer

Und hier - klassich japanisch - aus indigogefärbter Baumwolle, die in einem früheren Leben mal ein Bettlaken war:


Detail - dieser Schnitt passt wunderbar zur wolkigen Färbung

Zum japanisch anmutenden Schnitt passt natürlich auch ein bissche Sashiko-Stickerei. Wer auf dem oberen Bild genau hinsieht, erkennt die fertig bestickte Tasche. Es gibt noch mehr zu sehen, aber auch das wird in einem Extrapost gewürdigt.

Zum Jahresende habe ich einen weiteren Lieblingsschnitt entdeckt: Scarlett von pattydoo.
Ein Tragefoto gibt es von meiner ersten Scarlett leider nicht, aber das hole ich bei der nächsten nach. Das Shirt sitzt richtig gut, und der Wassserfallausschnitt macht ein schönes Dekolleté, ist dabei aber hoch genug, um nicht zuviel Einsicht zu gewähren. Ich habe dann gleich drei Scarletts als Weihnachtsgeschenke genäht:


Der guten Ordnung wegen noch der übliche Hinweis: Dieser Post enthält nach den Vorgaben der  DSGVO Werbung, da ich auf Produktnamen und Bezugsquellen verlinke. Das mache ich nicht für Geld und Ehre, sondern aus purer Begeisterung und weil sich das nun mal im Netz so gehört.

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