"Bliss" - im Englischen bedeutet das Glückseligkeit. Und ja, ich bin glücklich, dass ich an diesem schönen Spinnrad arbeiten darf. Mein Vater hat es mir im April spontan zum Geburtstag geschenkt und damit einen meiner sehnlichsten Wünsche erfüllt. Endlich ein Rad, mit dem ich ohne Rückenprobleme dünne Garne aus meinen pflanzengefärbten Fasern spinnen kann - yay!
Hier habe ich davon erzählt, wie ich nach vielen zufriedenen Jahren mit dem Louet S10 angefangen habe, mich nach einem neuen Rad zu sehnen. Das damals angeschmachtete Lendrum ist für mich immer noch jenseits aller Finanzierbarkeit. Aber dann kam das Bliss auf den Markt, und ich war sofort schockverliebt.
Das Bliss hat einen schönen breiten Doppeltritt und eine gute Einzugshöhe - nie wieder Rückenschmerzen und keine einseitige Belastung mehr! So kann ich mich total entspannen und komme beim Spinnen in einen wunderbaren Flow. Das Rad hat eine Einzugsverkleinerung, die ich permanent nutze, weil ich ja am liebsten gaaanz dünn spinne:
Zudem bin ich ein großer Freund von Multiplex, weil es bei geringer Stärke so stabil ist. Das ist kein minderwertiges "Sperrholz", wie mitunter zu lesen ist, sondern ein Schichtholz mit wunderbaren zarten Streifen. Auch die Farbgebung der oberfläche ist meins, das Weiß ist edel und schön.
Das reduzierte Design fügt sich bei uns schön in die Wohnungseinrichtung ein. Denn wir lieben Klarheit und verzichten möglichst auf Schnickschnack und Dekogedöns. Das Bliss darf gern mal herumstehen, denn es wirkt nicht wie ein Fremdkörper.
Pfiffiges Detail: Die Führungshaken sind versetzt angeordnet. Dadurch füllen sich die Spulen ganz gleichmäßig. Etwa 120 Gramm dünnes Garn passen auf so eine Spule.
Noch ein Feature, das ich sofort liebgewonnen habe: Der Flügel wird mit einem Magneten auf dem Dorn fixiert, dadurch ist der Spulenwechsel jetzt eine Sache von Sekunden. Das ist richtig cool! Man kann die Spule jederzeit schnell abziehen und wiegen gehen, wieviel schon drauf ist. Danach: Spule aufstecken, es macht "flupp" - und der Flügel ist eingerastet.
Die Bremse war zuerst ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Sie kann mit diesem weißen Knopf justiert werden, hinter dem sich ein schlichter Draht mit Feder verbirgt:
Vom Louet war ich bremsenmäßig ja nun wirklich nicht verwöhnt. Beim Bliss würde ich mir eine noch feinere Einstellungsmöglichkeit wünschen. Aber ich komme klar.
Noch ein Vorteil: das Rad läuft geräuschlos. Da ich gerne draußen in der Abendstille oder auch mal beim Fernsehen spinne, ist das für mich ein wichtiges Kriterium. Da ist kein Klackklackklack oder Ssssssssss, das mich oder die Familie stören könnte.
Vor dem Kauf habe ich das Rad übrigens nie probegetreten. Schon als ich das erste Review bei
Chantimanou gelesen habe, ahnte ich, dass nun das für mich perfekte Rad auf den Markt gekommen war. Nach dem
Video war ich absolut sicher. Und als ich dann noch hörte, dass die Schwiegermutter meiner Spinnfreundin Birgit (die auch vorher ein Louet S10 gehabt hatte) auf das Bliss umgestiegen war, war alles klar. Das Bliss würde MEIN Rad werden!
Das unverwüstliche Louet ist zwar im Vergleich ein schwerfälliger Trecker, aber dadurch ein solides Anfängerrad. Es zieht nach 38 Jahren nun weiter und kommt in gute Hände:
Sabine wird es in ihrer Kreativwerkstatt nutzen und Menschen mit dem Spinnvirus infizieren.