Dann sah ich in einem Blog das Muster Mini-Bubbles und war sofort schockverliebt. Das Angoragarn bekam das mit und fing an zu nerven: "Genau für mich gemacht! Und das Muster ist ganz einfach, da musst du nicht die ganze Zeit zählen. Mach ein Tuch für Diana! Färb mich in ganz vielen Rot- und Orangetönen, das sind genau die Farben von Diana. Und du wolltest doch das edle Dye Lac ausprobieren. Ich bin doch auch edel! Ich will Lac Dye! Sofort!"
Das Garn bekam seinen Willen. Nahm an der ersten Lac Dye Färbung teil, wanderte danach noch in ein Krappbad und machte die Bekanntschaft mit Cochenille. Danach sah es so aus:
Noch nicht ganz - da fehlte noch orange! Also kam noch eine Prise Dahlienblüten dazu. Fertig:
Das Stricken war zwar langwierig, aber es ging doch besser als gedacht. Durch den Angoraanteil ist das Garn sehr fluffig, was wiederum dazu führt, dass man zumindest das Gefühl hat, etwas in der Hand zu halten. 600 Meter Lauflänge auf 100 Gramm hatte ich jedenfalls fisseliger in Erinnerung. Kurz: Es machte tatsächlich Spaß!
Dann ein erhabener Moment: Die erfahrenen Lacestrickerinnen werden nur müde lächeln, aber für mich war es tatsächlich ein Erlebnis, wie erst durch das Spannen aus einem losen Gewirr ein schönes, formstabiles Tuch wird.
Fertig gestrickt, aber noch nicht gespannt. Sieht nicht sehr überzeugend aus... |
Die Spannung steigt :-) |
Wow! |
200 x 60 cm und gerade mal 128 Gramm! |
Fertig zum Verschicken |
"Hast gewonnen!" sagte ich beim Abschied zum Garn, das nun zu so einem flauschigen Tuch mutiert war und sich sehr freute. "Bist echt schön geworden. Und danke, dass du so hartnäckig warst. Diana wird dich lieben. Aber jetzt musst du auf die Post, und ich werde zur Erholung Socken stricken. Mit richtig schönem festen Sockengarn. Ganz ohne Flutsch auf den Nadeln. Hach."