Damit unsere Waschküchentür verlässlich offen bleibt, brauchen wir einen Türstopper.
Durch das Steineumfilzen für die Türen in Martinas Haus bin ich eigentlich gut im Training, wollte aber mal wieder eine Technik ausprobieren, in der ich echt nicht gut bin: Dreidimensionale Objekte einfilzen.
Die Grundidee für das Projekt: Organische, moosähnliche Strukturen. Aus dem harten, schwarzen Stein sollte etwas Grünes, Pflanzenähnliches wachsen.
Es hat viel Zeiit und Geduld gekostet, diesen Türstopper zu umfilzen. Technisch bin ich mit dem Ergebnis wieder nicht zufrieden. Aber immerhin habe ich eine nützliche Erkenntnis gewonnen: Ich mag das Einfilzen immer noch nicht.
Man nehme einen großen Stein, buntee Filzperlen und ein ganzes Rudel vorgefilzter Stiele mit eingefilzter Perle.
Nicht bei allen Stielen gelingt es mir, sie festzufilzen. Anscheinend unterschätze ich grundsätzlich die Menge der benötigten Wolle. Also helfe ich mit der Filznadel nach. Es dauert. Und dauert.Und das Trocknen auch: Eine ganze Woche!
Fertig. Das Ding sieht in der tiefstehenden Nachmittagssonne aus wie ein Urzeittier.
Tentakel in alle Richtungen. Bei einigen habe ich Pfeifenputzer eingefilzt - was mich ziemlich frustriert hat. Ich schaffe es meist nicht, die Schrumpfung so zu berechnen, dass die Putzer nicht an den Enden der Wolle herausgucken. Erkenntnis: Ich bin die Frau für Flach- und Hohlfilze. Das hier ist definitiv nicht meine Technik!
Immerhin: Es ist fertig und tut seinen Dienst. die Tür bleibt offen. Das Türstopperdings lässt sich ohne Kratzer auf dem Boden hin und her schieben. Einzige Sorge: Hoffentlich kommt nicht mal jemand auf die Idee, den Türstopper an den Tentakeln herumziehen zu wollen...
Donnerstag, 15. März 2018
Sonntag, 4. März 2018
Nachtrag: Der Garten im Februar 2018
Nachdem der Januar so ungewöhnlich warm war, kam Ende Februar der Wetterumschwung: Es gab doch noch richtig Winter!
Die Winterlinge im Elterngarten werden leider immer weniger. Der Nadelbaum, unter dem sie wachsen, nimmt wohl dem Boden die Kraft. Bei mir machen sich die geretteten Exemnplare dagegen gut, in diesem Jahr sind schon die ersten Babys zu sehen.
Die Taglilien treiben aus - sie haben sich in einem Jahr glatt verdoppelt.
Die Beete liegen da wie leere Leinwände.
Auch wenn es schwer fällt - noch habe ich nicht mit dem Rückschnitt begonnen. Das mache ich erst, wenn der erste Giersch geerntet wird. Es überwintern so viele kleine Lebewesen in den abgestorbenen Stauden. Die sollen nicht aus Versehen im Schredder landen. Und ich bin sehr unsicher, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Stattdessen habe ich es endlich geschafft, den alten Baumstubben auszugraben. Ich hatte den Baum bereits im letzten Frühjahr gefällt, mochte dann aber die Reste nicht ausgraben, weil es inzwischen zu warm war. Die Hühner sind bei solchen Arbeiten natürlich eifrige Assistentinnen.
Und dann kamen doch noch Frost und Schnee:
Die überraschende Eiszeit habe ich gut genutzt: Die Aussaatpläne für die Gemüsebeete sind fertig, das Saatgut ist sortiert und der Nachschub bestellt. Die lange Liste der Pflanzen, die ihren Standort wechseln sollen, ist ebenfalls geschrieben und nach Dringlichkeit sortiert. Und einige geplante Projekte habe ich schweren Herzens ins nächste Jahr verschoben, um mich nicht zu verzetteln.
Also wenn es nach mir geht, kann es nun gerne losgehen mit dem Frühling!
Die Winterlinge im Elterngarten werden leider immer weniger. Der Nadelbaum, unter dem sie wachsen, nimmt wohl dem Boden die Kraft. Bei mir machen sich die geretteten Exemnplare dagegen gut, in diesem Jahr sind schon die ersten Babys zu sehen.
Die Taglilien treiben aus - sie haben sich in einem Jahr glatt verdoppelt.
Die Beete liegen da wie leere Leinwände.
Auch wenn es schwer fällt - noch habe ich nicht mit dem Rückschnitt begonnen. Das mache ich erst, wenn der erste Giersch geerntet wird. Es überwintern so viele kleine Lebewesen in den abgestorbenen Stauden. Die sollen nicht aus Versehen im Schredder landen. Und ich bin sehr unsicher, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Stattdessen habe ich es endlich geschafft, den alten Baumstubben auszugraben. Ich hatte den Baum bereits im letzten Frühjahr gefällt, mochte dann aber die Reste nicht ausgraben, weil es inzwischen zu warm war. Die Hühner sind bei solchen Arbeiten natürlich eifrige Assistentinnen.
Und dann kamen doch noch Frost und Schnee:
Die Narzisse ist bei -10° völlig unbeeindruckt. |
Die überraschende Eiszeit habe ich gut genutzt: Die Aussaatpläne für die Gemüsebeete sind fertig, das Saatgut ist sortiert und der Nachschub bestellt. Die lange Liste der Pflanzen, die ihren Standort wechseln sollen, ist ebenfalls geschrieben und nach Dringlichkeit sortiert. Und einige geplante Projekte habe ich schweren Herzens ins nächste Jahr verschoben, um mich nicht zu verzetteln.
Also wenn es nach mir geht, kann es nun gerne losgehen mit dem Frühling!
Sonntag, 18. Februar 2018
Lanesplitter
Die Leute im Internet haben anscheinend alle einen Lanesplitter - und ich jetzt endlich auch:
Der Rock ist zu Recht so beliebt! Super einfach zu stricken und sehr gemütlich zu tragen. Ich bin mit meiner Farbzusammenstellung mehr als glücklich:
Laut Anleitung strickt man erst ein Dreieck, bevor man mit der endgültigen Maschenzahl weiterstrickt. Ich habe gleich mit der vollen Maschenzahl begonnen und das entstandene Parallelogramm zum Schluss mit Maschenstichen zusammengenäht. Das ist so gut gelungen, dass ich selbst nicht mehr sehen kann, wo ich genäht habe. Der Rock ist dadurch praktisch "nahtlos" und lässt sich so noch besser tragen.
Diese Idee habe ich übrigens von Lanade. Vielen Dank an dieser Stelle für den guten Tipp!
Das ist mit Sicherheit nicht mein letzter Lanesplitter. Ein gutes Nebenbei-Projekt mit Geling-Garantie, das nicht viel Aufmerksamkeit beim Stricken erfordert.
Der Rock ist zu Recht so beliebt! Super einfach zu stricken und sehr gemütlich zu tragen. Ich bin mit meiner Farbzusammenstellung mehr als glücklich:
Insgesamt waren es diese sieben Farben. Das Material: 2 x Zitron Filisilk, 2 x Zitron Fil Royal, 3 x dünne Bouretteseide. Alle mit ca. 600m Lauflänge, mit Pflanzen gefärbt und aus dem Bestand. Zum Teil waren es Reste von anderen Projekten.
Ich habe
nach dem Zufallsprinzip immer zwei Fäden gemeinsam mit Nadel 3 mm verstrickt und die Garnanfänge und -enden konsequent beim Farbwechsel
eingewebt. So hatte ich keine Fäden zu vernähen. Das wäre bei der Menge
eine echte Tortur geworden.
So aber war der Lanesplitter sofort einsatzbereit. Das Mischen der Farben hat so einen Spaß gemacht, dass ich am liebsten immer weiter gestrickt hätte. Deshalb plane ich schon etwas Neues nach demselben Prinzip. Laut Anleitung strickt man erst ein Dreieck, bevor man mit der endgültigen Maschenzahl weiterstrickt. Ich habe gleich mit der vollen Maschenzahl begonnen und das entstandene Parallelogramm zum Schluss mit Maschenstichen zusammengenäht. Das ist so gut gelungen, dass ich selbst nicht mehr sehen kann, wo ich genäht habe. Der Rock ist dadurch praktisch "nahtlos" und lässt sich so noch besser tragen.
Diese Idee habe ich übrigens von Lanade. Vielen Dank an dieser Stelle für den guten Tipp!
Das ist mit Sicherheit nicht mein letzter Lanesplitter. Ein gutes Nebenbei-Projekt mit Geling-Garantie, das nicht viel Aufmerksamkeit beim Stricken erfordert.
Samstag, 10. Februar 2018
Drei Paar Hausschuhe für Jungs
Die Zwillinge T. und G. haben zur Geburt ein Filzschuh-Abo von mir bekommen. Hier habe ich schon einige ihrer Schuhe gezeigt.
Inzwischen sind die beiden bei Größe 35 angekommen. Drachenschuhe oder ähnlicher Firlefanz sind nun nicht mehr gefragt, dafür der Verein der Herzen und natürlich Star Wars. Solche expliziten Wünsche lassen sich nicht gut filzen. Deshalb habe ich Bügelbilder auf schlichte Puschen genäht:
Das Aufnähen der Bilder geht so: Mit ein bisschen Glück kann man die Patches vorher unter einem Geschirrtuch auf den Filz aufbügeln. Das funktioniert am besten, wenn es sich um sehr glatten, festen Filz handelt und Schusterleisten in den Puschen stecken.
Allerdings klappt es nicht immer, und das Bügeln ist auch nur eine erste Hilfe fürs folgende Aufnähen. Denn um das Nähen kommt man leider nicht herum. Durch die Bewegung der Füße in den weichen Puschen fallen die Bilder sonst schon nach kurzer Zeit ab.
Man benötigt stabile, aber dünne Nähnadeln mit kleinem Öhr, ein kleines Stück Hartholz und eine Schmuck- oder andere Zange. Das Nähgarn nehme ich doppelt und nähe zunächst im Filz ein bisschen hin und her, bis der Faden fest sitzt. Einfach immer dort wieder einstechen, wo der Faden rauskommt und die Richtung ändern. Und dann bei jedem Stich ein Stück vom Rand des Bügelbildes mitnehmen. Den Faden sieht man später überhaupt nicht - es sei denn, man nimmt die falsche Farbe:
Aber immerhin kann man hier gut sehen, wie genäht wird. Manche Patches sind so fest, dass man nicht mit der ganzen Nadel durchkommt. Dann helfe ich mit dem Holz nach und schiebe damit die Nadel weiter, bis man sie mit der Zange greifen kann. Und das bei jedem einzelnen Stich. Mit farblich passendem Garn sieht das dann sehr ordentlich aus:
Schuhe Nr. 3: Auch mein Pubertier brauchte neue, nachdem es in kürzester Zeit zwei Größen übersprungen hatte. Es hat nun größere Füße als ich!
Achtung! Nicht immer ist es ratsam, Latexsohlen aufzutragen, auch wenn das schnell geht und sehr praktisch ist.
Wir zum Beispiel leben auf geöltem Naturholzboden. Schon die minimalen Reste des Pflegeöls reichen aus, um die Latexsohlen nach und nach aufzulösen. Nachpinseln funktioniert nicht.
Deshalb gibt es für die Familie immer Sohlen vom Schuster.
Leider ist es nicht jedem Schuhmacher zu vermitteln, was man von ihm will. Daher hier ein Erklärbild für euch, das ihr zeigen könnt, falls der Schuster euch nicht versteht:
Wichtig! Schärft dem Schuster unbedingt ein, die Sohlen so aufzunähen, dass die hintere und vordere Kante der Schuhe von der Sohle bedeckt sind. Diese Bereiche werden beim Abrollen besonders belastet. Andernfalls scheuern die Schuhe direkt am Rand der Sohle durch. Schade um die viele Arbeit.
Ganz billig sind diese Sohlen übrigens nicht: Bei meinem Schuster zahle ich 25 € pro Paar.
Fertigsohlen passen nicht immer, besser ist Sohlengummi als Meterware. Das gibt es übrigens auch bei Filzrausch, falls ihr euch selbst ans Nähen machen möchtet. Latex gibt es dort auch, sogar in schwarz.
Inzwischen sind die beiden bei Größe 35 angekommen. Drachenschuhe oder ähnlicher Firlefanz sind nun nicht mehr gefragt, dafür der Verein der Herzen und natürlich Star Wars. Solche expliziten Wünsche lassen sich nicht gut filzen. Deshalb habe ich Bügelbilder auf schlichte Puschen genäht:
Das Aufnähen der Bilder geht so: Mit ein bisschen Glück kann man die Patches vorher unter einem Geschirrtuch auf den Filz aufbügeln. Das funktioniert am besten, wenn es sich um sehr glatten, festen Filz handelt und Schusterleisten in den Puschen stecken.
Allerdings klappt es nicht immer, und das Bügeln ist auch nur eine erste Hilfe fürs folgende Aufnähen. Denn um das Nähen kommt man leider nicht herum. Durch die Bewegung der Füße in den weichen Puschen fallen die Bilder sonst schon nach kurzer Zeit ab.
Man benötigt stabile, aber dünne Nähnadeln mit kleinem Öhr, ein kleines Stück Hartholz und eine Schmuck- oder andere Zange. Das Nähgarn nehme ich doppelt und nähe zunächst im Filz ein bisschen hin und her, bis der Faden fest sitzt. Einfach immer dort wieder einstechen, wo der Faden rauskommt und die Richtung ändern. Und dann bei jedem Stich ein Stück vom Rand des Bügelbildes mitnehmen. Den Faden sieht man später überhaupt nicht - es sei denn, man nimmt die falsche Farbe:
Aber immerhin kann man hier gut sehen, wie genäht wird. Manche Patches sind so fest, dass man nicht mit der ganzen Nadel durchkommt. Dann helfe ich mit dem Holz nach und schiebe damit die Nadel weiter, bis man sie mit der Zange greifen kann. Und das bei jedem einzelnen Stich. Mit farblich passendem Garn sieht das dann sehr ordentlich aus:
Man kann sich dabei fiese Blasen an den Händen holen. Deshalb nähe ich immer nur einen Schuh pro Abend. Und ja - es ist eine Quälerei. Aber das Ergebnis lohnt die Mühe. Die Patches halten ewig, und die Jungs sind sehr zufrieden.
Schuhe Nr. 3: Auch mein Pubertier brauchte neue, nachdem es in kürzester Zeit zwei Größen übersprungen hatte. Es hat nun größere Füße als ich!
Achtung! Nicht immer ist es ratsam, Latexsohlen aufzutragen, auch wenn das schnell geht und sehr praktisch ist.
Wir zum Beispiel leben auf geöltem Naturholzboden. Schon die minimalen Reste des Pflegeöls reichen aus, um die Latexsohlen nach und nach aufzulösen. Nachpinseln funktioniert nicht.
Deshalb gibt es für die Familie immer Sohlen vom Schuster.
Leider ist es nicht jedem Schuhmacher zu vermitteln, was man von ihm will. Daher hier ein Erklärbild für euch, das ihr zeigen könnt, falls der Schuster euch nicht versteht:
Wichtig! Schärft dem Schuster unbedingt ein, die Sohlen so aufzunähen, dass die hintere und vordere Kante der Schuhe von der Sohle bedeckt sind. Diese Bereiche werden beim Abrollen besonders belastet. Andernfalls scheuern die Schuhe direkt am Rand der Sohle durch. Schade um die viele Arbeit.
Ganz billig sind diese Sohlen übrigens nicht: Bei meinem Schuster zahle ich 25 € pro Paar.
Fertigsohlen passen nicht immer, besser ist Sohlengummi als Meterware. Das gibt es übrigens auch bei Filzrausch, falls ihr euch selbst ans Nähen machen möchtet. Latex gibt es dort auch, sogar in schwarz.
Mittwoch, 31. Januar 2018
Der Garten im Januar 2018
Was für ein nasser Jahresbeginn! Obwohl wir ein Hanggrundstück haben, war der Boden an vielen Tagen vollgesogen wie ein Schwamm, der nichts mehr aufnehmen kann.
Und warm war es. Die Temperaturen fielen noch nicht einmal nachts unter den Gefrierpunkt. Das war schön für die beiden fast nackten Hühner, die wir im Dezember aus der grauenvollen Bodenhaltung übernommen haben. Die beiden waren deshalb nicht ganz so dringend auf die Wärmelampe angewiesen.
Die gelbe Hamamelis ist bereits komplett aufgeblüht:
Einige Herbstblumen haben einfach weitergemacht...
... während die Frühblüher extrem zeitig starten konnten:
Manche Blumen irren sich auch einfach. Hier treibt zum Beispiel ein Phlox aus. Ob das wohl gut geht?
Gartenarbeiten im Januar: Wie immer zwei der sieben Kopfweiden am Bach geschneitelt. Mein Beitrag zur Landschaftspflege - denn Kopfweiden sind prägend für die westfälischen Bachufer und damit ein Kulturgut.
Wenn es trocken genug ist, beschäftige ich mich nun mit der Ecke, in die ich eine Blutpflaume umpflanzen möchte. Vorher muss der Giersch dort verschwinden. Der reinste Kabelsalat, und das Zeug darf noch nicht einmal auf den Kompost!
Jetzt ist eindeutig die beste Zeit für die Gierschrodung. Es wächst kaum etwas anderes, so dass man die weißen Wurzeln gut findet und restlos rausziehen kann. Das könnte sehr meditativ sein - wenn da nicht die Hühner wären! Die möchten wegen der leckeren Regenwürmer unbedingt mithelfen, kratzen überall herum, hocken plötzlich auf dem Spatenblatt oder den Gummistiefeln und plappern dabei ununterbrochen vor sich hin.
Zu ernten gibt es auch etwas im Januar: Die leckeren schwarzen Rettiche sind nun alle verspeist, aber es gibt noch Lauch, Wintersalate und Grünkohl:
Und warm war es. Die Temperaturen fielen noch nicht einmal nachts unter den Gefrierpunkt. Das war schön für die beiden fast nackten Hühner, die wir im Dezember aus der grauenvollen Bodenhaltung übernommen haben. Die beiden waren deshalb nicht ganz so dringend auf die Wärmelampe angewiesen.
Die gelbe Hamamelis ist bereits komplett aufgeblüht:
Einige Herbstblumen haben einfach weitergemacht...
... während die Frühblüher extrem zeitig starten konnten:
Schneeglöckchen mit Löchern. Da haben die Hühner geknabbert! |
Manche Blumen irren sich auch einfach. Hier treibt zum Beispiel ein Phlox aus. Ob das wohl gut geht?
Gartenarbeiten im Januar: Wie immer zwei der sieben Kopfweiden am Bach geschneitelt. Mein Beitrag zur Landschaftspflege - denn Kopfweiden sind prägend für die westfälischen Bachufer und damit ein Kulturgut.
Vorher... |
... und nachher. |
... und nun muss der Bosch ran und neue Wegbeläge häckseln :-) |
Wenn es trocken genug ist, beschäftige ich mich nun mit der Ecke, in die ich eine Blutpflaume umpflanzen möchte. Vorher muss der Giersch dort verschwinden. Der reinste Kabelsalat, und das Zeug darf noch nicht einmal auf den Kompost!
Jetzt ist eindeutig die beste Zeit für die Gierschrodung. Es wächst kaum etwas anderes, so dass man die weißen Wurzeln gut findet und restlos rausziehen kann. Das könnte sehr meditativ sein - wenn da nicht die Hühner wären! Die möchten wegen der leckeren Regenwürmer unbedingt mithelfen, kratzen überall herum, hocken plötzlich auf dem Spatenblatt oder den Gummistiefeln und plappern dabei ununterbrochen vor sich hin.
Fleißige Gartenhelfer. |
Zu ernten gibt es auch etwas im Januar: Die leckeren schwarzen Rettiche sind nun alle verspeist, aber es gibt noch Lauch, Wintersalate und Grünkohl:
Donnerstag, 18. Januar 2018
Der weiße Pullover
Boah, hat der mich Nerven gekostet! Und Zeit! Aber letztendlich wurde doch noch alles gut.
Es begann schon im Jahr 2015, nachdem ich dem Zickzackfieber verfallen war und das Zickzack-Muster auf einfarbig umgebaut hatte. Die Älteren unter euch erinnern sich vielleicht.
So sah meine Idee damals aus:
Im vorletzten Sommer habe ich also munter mit ungefärbter Seidenstraße vom Atelier Zitron losgestrickt, wie immer in der Runde - aber diesmal nicht als Raglan von oben, weil ich nicht wusste, wie ich einen etwas halsferneren Ausschnitt mit diesem Muster hinkriege.
Der bunte Pullunder hatte genau aus diesem Grund nur ein "Halsloch" und keinen gestalteten Ausschnitt bekommen.
Die Chronik der Ereignisse:
Sommerferien 2015: Den halben Rumpf von unten gestrickt. Das Ganze danach ein Jahr lang liegen gelassen, weil das Gestrick so schwer war und ich mich immer wieder fragte, ob das nicht viel zu massiv würde.
Sommerferien 2016: Alles wieder tapfer aufgeribbelt und mit einer Nadelstärke größer (4,5) noch einmal von vorne begonnen. Das Ganze wieder ein Jahr lang gut abgelagert. Mir dämmert inzwischen, dass ich absolut nicht weiß, wie es ab Ärmelansatz weitergehen muss. Da ist nur dieses dumpfe Gefühl, dass es mit normalen Raglanabnahmen (insgesamt 8 Maschen in jeder zweiten Runde) rein mathematisch nicht aufgehen kann. Denn durch die Zickzacklinie hat man keine geraden Reihen und viel mehr Maschen als normal.
Sommerferien 2017: Ich nehme mir fest vor, erst dann etwas Neues zu beginnen, wenn dieses Projekt entweder beendet oder komplett gescheitert und wieder aufgeribbelt ist.
Ärmel gestrickt, alles zusammengestrickt - und Überraschung - ich weiß immer noch nicht, wie ich das mit den Raglanabnahmen machen soll!
Also probiere ich erst einmal, was passiert, wenn ich mit den üblichen acht Abnahmen arbeite. Natürlich geschieht dasselbe wie beim bunten Pullunder - die Maschen würden in einem Stehkragen enden! Das ist für einen Ganzjahrespullover aber viel zu warm.
Hier liegt der Pullover auf dem schönen Holzboden unseres Ferienhäuschens in Schweden. Das Bunte darunter ist ein gut sitzender, nie verbloggter Sommerpulli mit kastigem Ausschnitt.
Der Ansatz der Ärmel sieht zwar korrekt aus, aber wegen der vielen Maschen muss es entweder in einem Rollkragenpullover enden oder man muss am Halsabschluss irgendwas mit den vielen übrigbleibenden Maschen tun. Und Pullover mit zu weitem Ausschnitt, die einem ständig über die Schultern rutschen, sind mir ein Gräuel.
Erst zu diesem Zeitpunkt komme ich auf die Idee auszurechnen, wieviele Maschen denn zu einem gut sitzenden Ausschnitt nötig wären. Also stricke ich schnell eine Maschenprobe in glatt rechts. Die genauen Rechnereien sind nicht erhalten, aber es läuft in etwa darauf hinaus, dass die Hälfte der Maschen verschwinden müssen.
Im Urlaub hat man ja viel Ruhe zum Nachdenken. Und Denken hilft. Immer.
Getreu meinem Grundsatz, Fehler möglichst nicht zu kaschieren, sondern in Gestaltungselemente umzudeuten, setze ich nach ca. 8 cm ab Ärmelansatz eine schlichte Passe mit linken Maschen ein. In der verstecke ich die vielen Abnahmen. Denn Abnahmen verschwinden in linken Maschen optisch komplett. Außerdem nehmen die Reihen die Gestaltung des unteren Abschlusses auf und signalisieren: Hier endet das Zickzackmuster!
Nun geht es ganz entspannt mit reduzierter Maschenzahl und den üblichen 8 Maschen Abnahme in vier Raglanlinien weiter. Außerdem entscheide ich mich für einen kastigen Ausschnitt.
Insgesamt habe ich diesen Pullover wohl mindestens zweimal gestrickt, ich erinnere mich an viel Geribbel, auch Geribbel, das mit ein bisschen Nachdenken vermeidbar gewesen wäre.
Lessons learned:
Es begann schon im Jahr 2015, nachdem ich dem Zickzackfieber verfallen war und das Zickzack-Muster auf einfarbig umgebaut hatte. Die Älteren unter euch erinnern sich vielleicht.
So sah meine Idee damals aus:
Wirkt eigentlich ganz harmlos... |
Im vorletzten Sommer habe ich also munter mit ungefärbter Seidenstraße vom Atelier Zitron losgestrickt, wie immer in der Runde - aber diesmal nicht als Raglan von oben, weil ich nicht wusste, wie ich einen etwas halsferneren Ausschnitt mit diesem Muster hinkriege.
Der bunte Pullunder hatte genau aus diesem Grund nur ein "Halsloch" und keinen gestalteten Ausschnitt bekommen.
Die Chronik der Ereignisse:
Sommerferien 2015: Den halben Rumpf von unten gestrickt. Das Ganze danach ein Jahr lang liegen gelassen, weil das Gestrick so schwer war und ich mich immer wieder fragte, ob das nicht viel zu massiv würde.
Sommerferien 2016: Alles wieder tapfer aufgeribbelt und mit einer Nadelstärke größer (4,5) noch einmal von vorne begonnen. Das Ganze wieder ein Jahr lang gut abgelagert. Mir dämmert inzwischen, dass ich absolut nicht weiß, wie es ab Ärmelansatz weitergehen muss. Da ist nur dieses dumpfe Gefühl, dass es mit normalen Raglanabnahmen (insgesamt 8 Maschen in jeder zweiten Runde) rein mathematisch nicht aufgehen kann. Denn durch die Zickzacklinie hat man keine geraden Reihen und viel mehr Maschen als normal.
Sommerferien 2017: Ich nehme mir fest vor, erst dann etwas Neues zu beginnen, wenn dieses Projekt entweder beendet oder komplett gescheitert und wieder aufgeribbelt ist.
Ärmel gestrickt, alles zusammengestrickt - und Überraschung - ich weiß immer noch nicht, wie ich das mit den Raglanabnahmen machen soll!
Also probiere ich erst einmal, was passiert, wenn ich mit den üblichen acht Abnahmen arbeite. Natürlich geschieht dasselbe wie beim bunten Pullunder - die Maschen würden in einem Stehkragen enden! Das ist für einen Ganzjahrespullover aber viel zu warm.
Hier liegt der Pullover auf dem schönen Holzboden unseres Ferienhäuschens in Schweden. Das Bunte darunter ist ein gut sitzender, nie verbloggter Sommerpulli mit kastigem Ausschnitt.
Der Ansatz der Ärmel sieht zwar korrekt aus, aber wegen der vielen Maschen muss es entweder in einem Rollkragenpullover enden oder man muss am Halsabschluss irgendwas mit den vielen übrigbleibenden Maschen tun. Und Pullover mit zu weitem Ausschnitt, die einem ständig über die Schultern rutschen, sind mir ein Gräuel.
Erst zu diesem Zeitpunkt komme ich auf die Idee auszurechnen, wieviele Maschen denn zu einem gut sitzenden Ausschnitt nötig wären. Also stricke ich schnell eine Maschenprobe in glatt rechts. Die genauen Rechnereien sind nicht erhalten, aber es läuft in etwa darauf hinaus, dass die Hälfte der Maschen verschwinden müssen.
Im Urlaub hat man ja viel Ruhe zum Nachdenken. Und Denken hilft. Immer.
Getreu meinem Grundsatz, Fehler möglichst nicht zu kaschieren, sondern in Gestaltungselemente umzudeuten, setze ich nach ca. 8 cm ab Ärmelansatz eine schlichte Passe mit linken Maschen ein. In der verstecke ich die vielen Abnahmen. Denn Abnahmen verschwinden in linken Maschen optisch komplett. Außerdem nehmen die Reihen die Gestaltung des unteren Abschlusses auf und signalisieren: Hier endet das Zickzackmuster!
Verkrampftes Anprobe-Selfie: Es klappt! Nichts wellt, das Ganze wirkt stimmig. |
Nun geht es ganz entspannt mit reduzierter Maschenzahl und den üblichen 8 Maschen Abnahme in vier Raglanlinien weiter. Außerdem entscheide ich mich für einen kastigen Ausschnitt.
Fertig! Sieht doch eigentlich so aus, als ob das schon immer so geplant war :-) |
Der Halsausschnitt. Man sieht, dass das Gewicht des Musterbereichs ein bisschen an der schlichten Passe zieht. Beim Tragen ist das aber nicht zu spüren oder zu sehen. |
Lessons learned:
- Es gibt einen Grund, warum die meisten Projekte, die im Netz mit dem Zickzackmuster zu sehen sind, schlichte Schals sind.
- Immer erst nachdenken, dann stricken.
- Unbedingt auf die innere Stimme hören, wenn da dieses diffus ungute Gefühl ist. Auch nach über vierzig Jahren Strickpraxis.
- Lieber einmal zuviel rechnen als zu wenig.
- Seidenstraße vom Atelier Zitron ist ein fantastisches Garn! Da hat sich das Zitron-Team selbst übertroffen. Das Garn ist so gut gezwirnt, dass es auch das mehrfache Aufribbeln völlig unbeschadet überstanden hat. Nach immerhin einem halben Jahr Tragen ist der Pullover weiterhin absolut formstabil und pillt nicht. Wegen des Seidenanteils (35%) kann ich das Garn auch auf der nackten Haut tragen - also ideal für Sommerpullover und Jacken.
Montag, 1. Januar 2018
Weihnachtskleider
Endlich habe ich Routine im Nähen von dehnbaren Stoffen. Natürlich möchte ich gern weiter nähen. Aber Nähen geht so schnell, viel schneller als Stricken. Und was soll ich mit so vielen Kleidungsstücken?
Deshalb war ich schlau und habe gleich drei Freundinnen zu Weihnachten mit Kuschelkleidern versorgt. Obwohl das gar nicht geplant gewesen war:
Hanne hatte ich nämlich eigentlich nur gebeten, meine eigene Frau Fannie von Fritzi Schnittreif anzuziehen, damit ich das Kleid auch einmal von hinten sehen konnte. Dann war sie aber sofort begeistert und ich hatte die Idee mit dem Weihnachskleid. Die Stoffe hat sich Hanne dann selbst ausgesucht.
Der Stoff für Carinas Kleid hat mich im Lieblingsstoffladen angelacht. Als ich ihn sah, wusste ich sofort, dass es auch für Carina ein Kleid geben würde. Das Kleiderprojekt für Martina entstand schließlich, als ich ihr Carinas fertiges Kleid zeigte und sie den Stoff des Rockteils so schön fand.
Frau Fannie ist wirklich perfekt: Sehr einfach zu nähen, ohne pieksende oder sich wellende Reißverschlüsse, unfassbar bequem, absolut alltagstauglich und mit vernünftigen Taschen. Und so unkompliziert: Anziehen, Strumpfhose und Stiefel dazu - fertig!
Carina war schon etwas verwirrt, als ich darauf bestand, dass sie zu unserem Treffen im Café ein Kleid anziehen sollte. Aber ich hatte mir überlegt, dass sie das Weihnachtskleid bestimmt gleich anziehen würde und so ein Café ja keine Umkleidekabine hat. So konnte sie einfach Kleid gegen Kleid tauschen - yeah!
Damit ich zukünftig auch für etwas schwierigere Projekte gewappnet bin, hat mein Vater mir zu Weihnachten eine vernünftige Schneiderpuppe geschenkt. Die habe ich mit seinem Einverständnis gleich für die Weihnachtskleider eingesetzt:
Der Stoff für Martinas Kleid war eine kleine Herausforderung, denn er war nur in Längsrichtung elastisch. Als Rockteil zu Carinas Kleid zusammen mit einem bielastischen Stoff war das kein Problem gewesen. Aber solo hatte ich ein bisschen Angst, ob sich das Kleid wohl trotzdem gut anziehen lässt. Und ich fand die Ärmel ein bissschen zu eng. Aber die Sorge erwies sich als unbegründet.
Und nun haben gleich drei Freundinnen ein gemütliches neues Kleid!
Deshalb war ich schlau und habe gleich drei Freundinnen zu Weihnachten mit Kuschelkleidern versorgt. Obwohl das gar nicht geplant gewesen war:
Hanne hatte ich nämlich eigentlich nur gebeten, meine eigene Frau Fannie von Fritzi Schnittreif anzuziehen, damit ich das Kleid auch einmal von hinten sehen konnte. Dann war sie aber sofort begeistert und ich hatte die Idee mit dem Weihnachskleid. Die Stoffe hat sich Hanne dann selbst ausgesucht.
Der Stoff für Carinas Kleid hat mich im Lieblingsstoffladen angelacht. Als ich ihn sah, wusste ich sofort, dass es auch für Carina ein Kleid geben würde. Das Kleiderprojekt für Martina entstand schließlich, als ich ihr Carinas fertiges Kleid zeigte und sie den Stoff des Rockteils so schön fand.
Frau Fannie ist wirklich perfekt: Sehr einfach zu nähen, ohne pieksende oder sich wellende Reißverschlüsse, unfassbar bequem, absolut alltagstauglich und mit vernünftigen Taschen. Und so unkompliziert: Anziehen, Strumpfhose und Stiefel dazu - fertig!
Schön schrill und retro - genau richtig für Carina |
Halsausschnitte kann ich jetzt! |
Detail: Tascheneingriff |
Carina war schon etwas verwirrt, als ich darauf bestand, dass sie zu unserem Treffen im Café ein Kleid anziehen sollte. Aber ich hatte mir überlegt, dass sie das Weihnachtskleid bestimmt gleich anziehen würde und so ein Café ja keine Umkleidekabine hat. So konnte sie einfach Kleid gegen Kleid tauschen - yeah!
Passt perfekt! |
Hannes Kleid |
Auch hier: Taschendetail |
Kleiner Kontrast: Bei den Bündchen ist die flauschige Seite außen |
Mit einer Schneiderpuppe wird auch die Rückennaht perfekt |
Und nun haben gleich drei Freundinnen ein gemütliches neues Kleid!
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