Die Birkenschößlinge im Garten rode ich immer erst im Folgejahr, um die Blätter zum Färben zu ernten. Das klare Gelb lässt sich prima mit Indigo zu Grün weiter entwickeln.
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Birkengelb für eine Auftragsfärbung |
Neben dem "Birkenunkraut" gibt es in unserem Garten auch Massen von Haselnussbäumchen, da die verschusselten Eichhörnchen mir regelmäßig die Zellernüsse wegklauen und dann ihre Vorratslager vergessen. Die Haselnusspflanzen wachsen schneller als die Birken und ergeben mehr Blattmasse.
Zu meiner Überraschung fand sich in keinem meiner Färbebücher einen Hinweis auf die Färbekraft der grünen Blätter. Rote Haselnussblätter ergeben ein schönes sattes Grün, also tippte ich bei den grünen Blättern auf ein brauchbares Gelb. Und siehe da - das Haselnussgelb kann mit dem Gelb der Birken locker mithalten. Es ist ganz klar und ohne einen Stich ins Bräunliche:
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links Birke, rechts Haselnuss | | | | | | | | | |
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Da die Farbe der roten Haselnussblätter sehr schön haltbar und lichtecht ist, gehe ich davon aus, dass das für Färbungen mit den grünen Blättern ebenso zutrifft. Prima, so habe ich nun ein schnell zu erntendes klares Gelb - den Pflanzennachschub organisieren die fleißigen Hörnchen.
Für eine größere Auftragsfärbung brauchte ich auch ein Sonnengelb. Färbungen mit Zwiebelschalen haben den Ruf, schnell zu verblassen, aber das gilt meiner Erfahrung nach vor allem für die Folgezüge. Eine Stufenfärbung im ersten Zug plus sehr langer Lagerzeit vor dem Waschen ist absolut lichtecht und in ihrem strahlenden Gelb unübertroffen.
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Shibori-Spielerei auf Wolletamine |