Mein neues Notebook ist schrecklich hässlich, aber super schnell und komfortabel, deshalb verzeihe ich ihm sein Plastik-Aussehen inzwischen. Aber es passt nicht in die Hülle des im Januar "verstorbenen" Gerätes. Also musste eine neue Transportverpackung her - und zwar eine, die nicht auf den ersten Blick als Notebooktasche zu identifizieren ist.
Ziemlich schnell war mir klar, dass dicke ungefärbte Schafwolle im 70er-Jahre-Ökolook den größtmöglichen Kontrast zu Plastik und Metalloptik darstellen würde.
Dazu fiel mir noch zufällig eine kleine Tasche in die Hände, die ich einmal als Monatsaufgabe im Online-Kurs im freien Sticken bei Anne Lange bestickt habe. Ich habe sie nie benutzt, weil ich lieber Umhängetaschen mag, also lag sie nur rum - schade um die Stickerei. Denn ich sticke ja normalerweise nicht gegenständlich und bin auf diese Ausnahme ziemlich stolz:
Alle verwendeten Garne habe ich mit Pflanzen gefärbt und zum Teil selbst gesponnen. Die Büsche am Ufer sind Coils, die ich mit dünnem Garn aufgestickt habe. Der See besteht aus Wolletamine, das abgenäht, zu Wellen zusammengezogen und dann in der Waschmaschine gefilzt wurde:
Aus fast einem Pfund brauner Merinowolle und der zerschnittenen Handtasche ist nun eine dicke, stoßfeste, akkuwärmende Notebookhülle geworden, nassgefilzt und mit einer flachen Außentasche für ausgedrucktes Papier. Innen ist die Tasche so grün wie die Blätter der Stickerei und schillert ein bisschen, weil ich etwas Seide eingemischt habe. Unter der Klappe verbirgt sich ein Magnetverschluss.
Nun kommt die Stickerei endlich zu Ehren, denn das Notebook fährt in seiner Tasche jeden Tag zum Verlag und wieder zurück.
Ein absolutes Kunstwerk ! Die gesamte Komposition und Geschichte dazu ist ein Genuss ! Da kannst du lange Freude haben an so einem Teil ! LG Anke
AntwortenLöschendie gefaellt mir auch sehr - das zeigt mal wieder, dass man solche sachen bloss nicht wegtun sollte! irgendwann kommt noch eine zuendende idee...
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