Donnerstag, 6. August 2015

Sommergarten 1: Das Wunder Biomasse

Dies ist der vierte Garten in meinem Leben. Eigentlich sollte ich mich also inzwischen daran gewöhnt haben, dass und wie sich die Natur übers Jahr entwickelt. Aber ich staune jedes Jahr aufs Neue über das große Wunder, wie durch die Kraft der Sonne so viel Grünes keimt und wächst und dann im Winter in den Boden zurückkehrt. Ein paar Beispiele gefällig?

Der Tothokzhaufen am Bach im März...

... im Mai ...

... und Ende Juni

Eine meiner Lieblingspflanzen ist die Königskerze. Meist bringe ich es nicht übers Herz, die kleinen Sämlinge mit den flauschigen Blättern auf den Kompost zu tragen. Deshalb leben wir inzwischen in einer Art Königskerzenwald. Am Ende des ersten Jahres bilden die ehemals unscheinbaren  Pflänzchen schon eine beachtliche Rosette, die grün überwintert...


... um sich dann im zweiten Jahr mit einer riesigen Fackel aus Hunderten von Blüten gen Himmel zu strecken:


Beeindruckend ist auch die Entwicklung im Pflanzjahr:

Der neu angelegte Vorgarten Anfang März... 

... und im August

Am Zaun zum Nachbarn habe ich ein Beet mit hohen Strauchrosen angelegt. Die müssen sich natürlich erst einmal einleben, bevor sie durchstarten können. Daher habe ich dort eine Prise Einjährige verteilt - damit es im ersten Jahr nicht so kahl aussieht.

Vor der Bepflanzung im April 2015


August 2015. Hat eindeutig geklappt...

Jahresvergleiche sind auch verblüffend. Als ich den Garten vor zwei Jahren übernahm, ließen wir die üble Koniferenreihe entfernen, die in den Achtzigern in Mode gewesen war und nun die Sonne nahm und den Boden auslaugte ( Es gibt immer noch Leute, die ihr Grundstück mit billigen Thuja einfrieden. Sie werden es schnell bereuen und das Fällen wird teuer).

Auf der Brache legte ich einen großzügigen Kompostplatz an, die Vogelschutzhecke, ein Staudenbeet für die Pfingstrosen und das erste Kartoffelbeet. Das sah dann so aus:

Juni 2013 und ...

... Juni 2015. Der Zaun? Ja, der ist noch da. Glaube ich jedenfalls.

Diese Vergleiche sollte man sich öfter vor Augen führen. Wenn ich jetzt sehe, was für eine dichte Hecke aus den wurzelnackten Stecken geworden ist, die ich erst vor zwei Jahren gesetzt habe, wird mir bewusst, dass ich im letzten Winter wohl doch zu viele Sträucher im Vorgarten verteilt habe. Und dabei hatte ich mich doch schon zurückgehalten. Oh je...

Übrigens: Wer solche Fotoserien mag, dem empfehle ich Tabeas tolle Aktion Der Zwölftel Blick, die zum genauen Hinschauen, Vergleichen und Genießen einlädt. Ich glaube, da mache ich im nächsten Jahr auch mal mit...


Und beim nächsten Mal gibt´s hier Gemüse zu sehen!


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