Sonntag, 1. Juli 2012

Bilder vom Färbekurs

Auch in diesem Jahr habe ich wieder einen Kurs im Pflanzenfärben auf dem Gelände des Umweltzentrums Heerser Mühle angeboten - diesmal waren es elf Frauen und natürlich Unmengen an Material. So sah unser Ergebnis des fleißigen Freitagabends aus:


Alles geschnippelt und ausgekocht, das Material fertig eingeweicht in Eimern. Der Topf mit Stockrosenblüten hatte die erste Beladung bereits wieder ausgespuckt und war wie der Krapptopf für die Nacht befüllt:


Am Samstag ging es dann in die Vollen. Bei so vielen Frauen und Töpfen gab das ein herrlich buntes Durcheinander, das vor allem die Anfängerinnen gelegentlich etwas überforderte. 

Die meisten Teilnehmerinnen war "Topfbeauftragte" und kümmerten sich jeweils um einen Färbetopf. Dauernd rief also jemand "Die Goldrute kann beladen werden" oder "Wem gehört dieser Strang mit der ovalen Perle?" Da jede Frau einen eigenen Wäscheständer mitgebracht hatte und alles, was in den Töpfen verschwand, mit Perlen, Kabelbindern oder Filzkugeln eindeutig gekennzeichnet war, hatten wir in diesem Jahr zum ersten Mal zum Schluss kein herrenloses Färbegut.  

Gefärbt haben wir mit
  • Goldrute (die besondere aus Birgits Garten, die zuverlässig zitronengelb färbt)
  • Walnussblätter
  • Rainfarn
  • Arnattosamen
  • Krapp
  • Rote Zwiebelschalen (von Elke - danke nochmal!)
  • Schachtelhalm
  • Indigo
  • schwarze Stockrosen
Nur mit Cochenille haben wir in diesem Jahr ein furchtbares Pech gehabt: Die 150g Cochenilleläuse ergaben lediglich einen rosagrauen Schlamm, der die Probewolle einfach nur verschmutzte.

Durch das Fehlen der Cochenilletöne war unser Farbspektrum diesmal sehr sonnig, zumal fast alle Teilnehmerinnen etwas im Arnattotopf hatten. Seht selbst:





Mittagessen und Cappuccino gab es natürlich wieder bei Frau Geber im Mühlencafe:


Die Indigoküpe wurde in diesem Jahr zum ersten Mal von Birgit geführt, eine Hydrosulfit-Soda-Küpe, die ein traumhaftes dunkles Blau ergab, das kaum ausblutete:




Am Abend waren natürlich alle total platt, aber die Wäscheständer voll mit den feinsten Sachen:



Der arme Simon, der sich eigentlich mit seinem Kumpel zum Spielen verabredet und dann versetzt worden war, ist den ganzen Tag sooo brav gewesen und hat mitten im Frauengewimmel gelesen und gespielt (danke, mein Floh!) ...


... während diese beiden Flüchtlinge aus dem benachbarten Hühnergarten laut piepsend zwischen den Wäscheständern herumliefen und großes Glück hatten, dass niemand auf sie getreten ist:


Danke Mädels, auch wenn ich heute das Gefühl habe, unter eine Straßenwalze gekommen zu sein, es war sooo toll mit euch und ich freue mich schon jetzt auf eine Wiederholung!

4 Kommentare:

  1. hm, das erinnert mich irgendwie an unser treffen im letzten sommer, da wuselte es auch so (bloss ohne kueken:)! und ja, ich war genauso geschafft hinterher:) aber das mit dem cochenille ist ja sehr aergerlich, das ist ja nun wirklich einer der farbstoffe, die sonst immer gute ergebnisse machen!:( weisst du noch, wo du den gekauft hattest?

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  2. Ooo, das kommt mir doch recht bekannt vor und ich habe so einen Kurs auch in diesem Jahr noch vor mir. Mal sehen, aber bisher hat es jedes Jahr gut geklappt.
    Tolle Fotos, als wäre man mittendrin.
    LG Sheepy

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  3. Wirklich schöne, sonnige Farben. Ich liebe diese Bilder von auf der Leine flatternden, frisch gefärbten Sachen - zumal, wenn sie mit Pflanzenfarben gefärbt sind.

    Man sieht, dass ihr viel Spaß hattet.

    Viele Grüße
    Margit

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  4. ich beneide dich um diese schönen Farben :-)

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