Sonntag, 13. November 2011

Im Blue Faced Leicester-Rausch

In diesem Jahr habe ich die wunderbare Blue Faced Leicester-Wolle für mich entdeckt und beschlossen, aus diesem seidenweichen Garn einen Poncho für mich zu machen. 

Erkenntnis 1: Auf die Spule des Louet S10 passen tatsächlich 300 Gramm Garn:


Der Single hatte eine Lauflänge von 475 m auf 100 g:


Die Spule habe ich zweimal ganz gefüllt. Einen der Stränge habe ich dann mit grünen Walnussschalen gefärbt, für den anderen habe ich amerikanische Schwarznüsse ergattert:


Die Dinger haben eine schwammigere Schale als Walnüsse und lassen sich mit Nussknackern nicht öffnen. Für normale Menschen sind diese Nüsse vermutlich eine Zumutung, aber ich liebe sie, weil ihr Braun so viel dunkler wird als das von Walnüssen. 

Erkenntnis 2: Auf meinen Knäuelwickler passen auch 300 Gramm, auch wenn es bedenklich aussieht:


Dies war das Garn vor dem Zwirnen (oben Walnuss, unten Schwarznuss). Kaum zu glauben, dass das 600 Gramm sind:


Erkenntnis 3: Wenn ich den richtigen Rhythmus gefunden habe, kann ich komplett blind zwirnen und dabei entspannt fernsehen - wie soll man auch sonst 600 Gramm eines braun-braunen Garns ertragen? 

Erkenntnis 4: Wenn man das Garn erst nach dem Spinnen färbt und auf Knäule wickelt, ist es schon ganz ausgeglichen und lässt sich traumhaft verzwirnen. Außerdem ist das Zwirnen vom Knäul viel leiser als von der Spule - schön für die anderen Anwesenden, vor allem, wenn die Zwirnerin fernsehen will ;-)

Das Garn ist exakt so geworden, wie ich es mir gewünscht hatte - sattbraun und fast so weich wie Kaschmir!
Bevor die Schwarznüsse auftauchten, war es eigentlich mein Plan gewesen, das Walnussgarn mit einem weißen Faden zu verzwirnen. Nun bin ich froh, dass ich das nicht gemacht habe. Der Kontrast wäre zu groß gewesen, das geplante Muster wäre darin "abgesoffen". Die beiden Brauntöne geben nun gerade so viel Kontrast, dass das Garn schön lebendig wirkt, lassen mein geliebtes Nussbraun aber gut zur Wirkung kommen.


Das Garn lässt sich auf Nadel Nr. 4 exterm schnell verstricken, es flutscht nur so über die Nadeln. Hier ist der Beginn - und wer sich jetzt wundert, was das werden soll: Ich bin eine notorische Von-oben-Strickerin, und dies ist der Kragen des Ponchos mit einem kleinen, neckischen Rüschenrand:


Fortsetzung folgt...

3 Kommentare:

  1. Ist das nicht toll, wie so ein Poncho aus allen selbstgemachten entsteht, spinnen, färben und verstricken. Auf solche Projekte bin ich dann auch am meisten stolz. Die Wolle ist super geworden und der anfang sieht schon neckisch aus.
    LG Sheepy

    AntwortenLöschen
  2. Einfach nur wow..... Das sieht einfach nur klasse aus. Und dann alles selbst gemacht. Das Braun ist toll geworden und das Garn auch.
    Toll. Respekt. So weit wäre ich auch schon gerne.
    Das alles zu können. Aber der Tag ist zu kurz und dabei würde ich gern nur stricken, spinnen, färben.

    LG, die Enkelin

    AntwortenLöschen
  3. Einfach nur wow
    Das trifft es genau! Musste mich gleich auf Deinem Blog anmelden. Begeisterung!
    Zum Kommentar auf meinem Blog - jaaa - ich hab noch Tonnen von gelben und roten Schalen.
    Einfach die Adresse an meine Mailadresse senden
    und ich schicke sie los. Ob Du mir was schicken möchtest entscheidest Du selbst.
    Liebe Grüße
    Elke

    AntwortenLöschen

Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.