Freitag, 6. Januar 2017

Das Erntejahr 2016




Eigentlich ist das ja nicht viel: Sechs Gemüsebeete mit je 4 x 1,20 m, ein Tomatenbeet in Größe eines Bettes, zwei kleine Kräuterbeete und ein paar Obststräucher.  

Unser Gemüsegarten ist nicht groß, und dennoch kaufen wir in den Sommer- und Herbstmonaten wenig hinzu. Selbst jetzt gibt es Frisches, wenn es nicht friert, und sogar richtig viel: Grünkohl satt, dazu zwei Reihen Haferwurz und Lauch.

Diese Erntemengen habe ich für das Gartenjahr 2016 notiert:

4 kg Erdbeeren
1,6 kg Dicke Bohnen (tellerfertig gewogen)
5 kg Schalotten
350 g weiße Johannisbeeren
780 g schwarze Johannisbeeren
4 Schlangengurken
10 kg Bohnen (Stangen und Busch)
8 große Sellerieknollen
10 kg rote Kartoffeln (Rosara)
14 kg Kartoffeln Bamberger Hörnchen
20 Stangen Lauch
8 Konstantinopler Apfelquitten

Dazu ohne Mengenangaben:
jede Menge Erbsenschoten
genug Salat und Rucola für uns und die Nachbarn
Radieschen und Eiszapfen satt
Teekräuter und eingefrorene Kräuter für den Winter
Grünkohl, Haferwurz 
Tomaten 


... und unfassbar viel Mangold. Nachbarn und Freunde haben ganze Arme voll davon abgeschleppt, wir selbst haben mehrere Kilo eingefroren. Denn wir lieben Mangold als Nudelsauce mit Schafskäse, Sahne und Zwiebeln.



Die Fruchtfolge mit regelmäßigem Beetwechsel plus Gründüngung oder Flächenkompostierung auf den abgeernteten Flächen hat sich bewährt und wird ohne Änderungen beibehalten.
In diesem Jahr will ich es noch einmal mit Möhren versuchen. Mit denen hatte ich bisher nicht viel Glück, aber sie schmecken doch so gut... Die Dicken Bohnen wird es dagegen nicht mehr geben, denn das Missverhältnis zwischen viel Kraut und kleiner Ernte ist doch zu absurd.


Das Tomatendach hat die Kraufäule immerhin verzögert. Als es im August so nass war, hatte ich zwar dennoch Verluste, aber sobald das Wetter wieder besser war, haben sich die Pflanzen erholt und in der Septemberhitze mehr getragen als wir essen konnten. In diesem Jahr werde ich weniger Pflanzen nehmen und mich auf einfache Sorten beschränken. Schwarze Tomaten und kleine gelbe Kugeln sehen zwar nett aus, aber eigentlich sind die ganz schlichten Sorten die besten.


Die Planung für das Gartenjahr 2017 läuft übrigens schon. Ich liebe es, stundenlang Bücher über Mischkultur zu lesen und die Gemüse so lange auf den Plänen hin und her zu schieben, bis alles passt. Im Februar bestelle ich dann die Samen bei Bingenheimer. Dort gibt es samenfeste Sorten, die nicht Monsanto oder anderen Verbrechern gehören und die man auch selbst vermehren kann. Und das Saatgut ist nicht mit irgendeinem Gift "gebeizt".

So sieht so ein Beetplan für die Mischkultur übrigens bei mir aus:


Jede Zeile entspricht 20 cm auf dem Beet. Hier sehr ihr das Schalottenbeet mit Möhren und einer der drei Mangoldreihen. Eine richtige Nachkultur hat es auf diesem Beet nicht gegeben, denn es haben sich dort Wau, roter Amaranth und Königskerzen breit gemacht. Die Königskerzen und den Wau pflanze ich dann im Frühling in die Blumenbeete, bevor ich das Gemüsebeet neu bestelle.

Es kribbelt mir schon richtig in den Gartenfingern...

5 Kommentare:

  1. Liebe Sprotte
    Du hast ja einen tollen Garten, ich finde Gärten mit viel verschiedenen Sorten und solche, die nicht so "kahlgejättet" sind, sehr schön und natürlich. Da konntest du ja sehr viel ernten! Kannst du mir sagen was Haferwurz ist?
    LG Doris

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    1. Haferwurz ist ein uraltes Wurzelgemüse, das wir Schwarzwurzeln schmeckt (und wie Schwarzwurzeln dunkel anläuft, wenn man keinen Zitronensaft ins Kochwasser tut). Die Wurzel ist stärkehaltiger als Möhren, strotzt vor Vitaminen und kann über Winter auf dem Beet bleiben. Das spart Einkellerungsplatz.
      die Engländer nennen die Haferwurzel übrigens "vegetable oyster".
      Ich habe bishlang keine besonderen Rezepte für Haferwurzeln gefunden, daher gibt es sie gemischt mit Mähren und Pastinaken als Schmorgemüse. Sehr lecker.
      Mir geht es wie dir, diese penibel aufgeräumten Gärten sind mir ein Graus. Allein schon wegen der vielen Tiere, die in solchen Gärten überhaupt keinen Lebensraum finden. Als wir den Garten von meinen Schwiegereltern übernommen haben, wirkte er regelrecht tot. Jetzt leben bei uns Wildbienen, Igel, Schmetterlinge, Erdkröten, Bergmolche und viele Vögel.

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    2. Vielen Dank für deine Infos, mal schauen ob es Haferwurz auch bei uns gibt.
      Ja, das mit den Tieren stimmt wirklich, bei uns im Garten nisten Vögel, es hat Frösche, Kröten und viele andere kriechende und fliegende Lebewesen.

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  2. na, in jedem fall hast du mehr geerntet als ich - wobei ich bei den dicken bohnen genau das gleiche problem habe, schon seit jahren:( und bei moehren hab ich immer moehrenfliegen drin,egal, wieviele zwiebeln die moehren "bewachen":( ich habs aufgegeben, selbst die angeblich resistenten sorten wie fly away oder so - keine chance:( und das aufschneiden von madigen moehren ist einfach nur eklig! naja, neues jahr - neues gaertnerglueck oder so:) ich kaufe mein saatgut meist von dreschflegel, aber ich werde mir deinen lieferanten mal anschauen!
    viele gruesse und einen guten start ins neue jahr!

    Bettina

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    1. Danke, dir auch einen guten Start ins neue Jahr! Und danke für den Dreschflegel-Tipp, die hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Das Angebot ist sehr verlockend! So viele völlig unbekannte Sorten - da muss ich gleich mal ein bisschen umplanen :-)

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